Ein Schwimmbecken. Am Rand liegt ein Schwimmring. Auf einem Schild steht "Demächst geschlossen"

Was ist die Initiative „Bäder in Not“?

Unter dem Titel „Bäder in Not“ haben sich mehr als 30 kommunale Hallenbäder in Thüringen zu einer Initiative zusammengeschlossen. Steigende Energie- und Personalkosten, Sanierungsstau und finanziell stark belastete Kommunen bringen viele Bäder in existenzielle Not. Zwar wurden im Landeshaushalt 2025 einmalig 15 Millionen Euro bereitgestellt – doch diese Hilfe reicht nicht aus, um das strukturelle Problem der Unterfinanzierung zu lösen. Schließungen drohen weiterhin. Dabei sind die Bäder unverzichtbar: Sie sichern das Schulschwimmen, bieten Vereinen Trainingsmöglichkeiten, ermöglichen Reha-Angebote und zählen jedes Jahr Millionen Besucher.

Was fordert die Initiative von der Thüringer Landesregierung?

Die Initiative „Bäder in Not“ geht im September 2025 mit einer Resolution und diesen fünf Forderungen zur bedarfsgerechten Unterstützung und zum langfristigen Erhalt der Thüringer Hallenbäder an die Öffentlichkeit:

1.

Die Einhaltung des Koalitionsvertrages, der die Unterstützung der kommunalen Thüringer Hallenbäder zugesichert hat.

2.

Die Einstellung von jeweils 30 Mio. Euro in den Doppelhaushalt 2026/2027.

3.

Sofortige Gespräche mit Vertretern der Koalitionsfraktionen, um einen abschließenden Vorschlag zum kurzfristigen Erhalt der Thüringer Hallenbäder zu erörtern.

4.

Klare Zuständigkeiten und Ansprechpartner: es braucht einen Bäderbeauftragten der Thüringer Landesregierung auf Staatssekretärsebene, der für die Themen Bäderfinanzierung und Bäderkonzeption zuständig ist.

5.

Die Fertigstellung der Thüringer Bäderkonzeption 2040 als Grundlage einer zukunftsfesten Bäderlandschaft bis Ende des Jahres 2026.

kommunale Bäder

Besucher pro Jahr

Kinder im Schwimmunterricht pro Jahr

Personen in Gesundheitskursen pro Jahr

Rückblick: 2. Zukunftskonferenz Thüringer Bäder

am 29.09.2025 in Bad Tabarz

Portrait von Sven Schrade

„Die Bäder bedienen als Orte der Begegnungen alle Altersgruppen. Die Landesregierung bemüht sich an anderen Stellen, generationenübergreifende Projekte und Unternehmensansiedlungen zu fördern, tut aber zu wenig, um die wichtigsten Freizeiteinrichtungen und Orte für gesundheitsorientierte Angebote zu erhalten. Bäder sind als weicher Standortfaktor indirekt wichtig, um Arbeitskräfte und Unternehmen anzusiedeln. Es geht einfach um Wohnqualität im ländlichen Raum.“

Sven Schrade, Bürgermeister der Stadt Schmölln

Porträt von Matthias Strejc, Präsident Thüringer Heilbäderverband e.V.

„Dass die Bäder in ihrer bedrohlichen Lage zur 2. Zukunftskonferenz laden, zeigt ihren Willen, die Probleme anzugehen und zu lösen. Schwimmbäder und Thermen in Thüringen stellen das Rückgrat der kommunalen Grundversorgung dar und sind nahezu unverzichtbar für Schulen, Vereine, Reha-Sport, Babyschwimmen und die schwimmsporttreibende Öffentlichkeit. Insbesondere für Kurorte stellen sie einen zentralen Wirtschaftsfaktor und Baustein in der Gesundheitsfürsorge dar.“

Matthias Strejc, Präsident Thüringer Heilbäderverband e.V.

„Die Thüringer Hallenbäder und Thermen zählen zu den wichtigsten Einrichtungen der Daseinsführsorge. Sie bedienen als Orte der Begegnungen alle Altersgruppen. In ihnen lernen jährlich 40.000 Kinder das Schwimmen. Sie sind unerlässlich für Selbsthilfegruppen und Reha-Kurse, bedeutend für den Vereinssport und zählen pro Jahr fast zehn Millionen Besucher. Sie sind wichtig für die Wirtschaftsförderung und die Wohnqualität ganzer Regionen. Sie haben einen festen Ansprechpartner im Land verdient. Die Landesregierung muss endlich einen Verantwortlichen benennen.“

David Ortmann, Bürgermeister Bad Tabarz

Martin Fromm, Vorsitzender Arbeitskreis Thüringer Bäder

Die „Thüringer Bäderkonzeption 2040“ ist die Grundlage für eine zukunftsfeste Bäderlandschaft in Thüringen. Wir forden die Fertigstellung der Konzeption bis Ende des Jahres 2026.

Martin Fromm, Vorsitzender Arbeitskreis Thüringer Bäder

Thomas Zirkel, Hauptgeschäftsführer Landessportbund Thüringen

„Die Thüringer Hallenbäder sind ein unverzichtbarer Bestandteil unserer Sportlandschaft. Sie ermöglichen nicht nur Kindern das sichere Schwimmen lernen, sondern sind auch Grundlage für die Ausbildung von Rettungsschwimmerinnen und Rettungsschwimmern, für Gesundheits- und Präventionsangebote aller Altersklassen sowie für das Training und den Wettkampfbetrieb unserer Vereine. Damit leisten sie einen wichtigen Beitrag zur Sicherheit, zur Gesundheit und zum gesellschaftlichen Zusammenhalt. Die Angebote von Thüringer Schwimm- und Wassersportvereinen sind lebensrettend. Der Wegfall von Schwimmkursen, Gesundheitsangeboten und Vereinsbetrieb ist für unsere Gesellschaft schlicht nicht hinnehmbar. Der Landessportbund Thüringen unterstützt deshalb die Initiative der Thüringer Hallenbäder ausdrücklich. Gemeinsam möchten wir dafür werben, die Hallenbäder als Orte der Bewegung, der Begegnung und des lebenslangen Lernens zu erhalten und zukunftsfähig zu machen.“

Thomas Zirkel, Hauptgeschäftsführer Landessportbund Thüringen

Christian Kaufmann & Steffi Häfner (Vorstand BDS, Landesverband Thüringen e.V.)

„Unsere Schwimmbäder sind unverzichtbare Einrichtungen für das Erlangen der Schwimmfähigkeit, für die Gesundheitsförderung und Lebensqualität sowie Begegnungsorte für Menschen aller Generationen, Kulturen und sozialen Hintergründe. In Zeiten, in denen Bewegungsmangel, soziale Isolation und Verlust an Schwimmkompetenz zunehmen, leisten Schwimmbäder einen unschätzbaren Beitrag für die Gesellschaft. Sie ermöglichen ganzjährig und wetterunabhängig die Durchführung von qualifizierten Schwimmunterricht, Schulschwimmen und Vereinssport mit den entsprechenden Trainings- und Wettkampfmöglichkeiten. Das Schwimmen lernen ist eine lebenswichtige Fähigkeit! Des Weiteren dienen sie als soziale Treffpunkte der Gemeinschaft, fördern die Integration und bieten vielfältige Freizeit- und Erholungsmöglichkeiten. Sie sind zentrale Einrichtungen der Prävention und Rehabilitation von verschiedensten Krankheiten und das Element Wasser stärkt nachhaltig das Herz- Kreislaufsystem. Die öffentliche Hand trägt die Verantwortung, Hallenbäder nicht nur zu erhalten, sondern sie aktiv für die Zukunft zu rüsten – durch energieeffiziente, barrierefreie und bedarfsgerechte Ausgestaltung. Jeder investierte Euro ist mehr als ein Kostenfaktor: Er ist eine Investition in Prävention, Bildung und den gesellschaftlichen Zusammenhalt.“

Christian Kaufmann & Steffi Häfner (Vorstand BDS, Landesverband Thüringen e.V.)

Christian Kaufmann & Steffi Häfner (Vorstand BDS, Landesverband Thüringen e.V.)

„Das Schwimmen lernen und auch auf die Gefahren im Wasser aufmerksam zu machen, sind Kernaufgaben der DLRG und können nur adäquat umgesetzt werden, wenn Schwimmhallen und Freibäder vorhanden sind. Daher sind der Erhalt der Schwimmbäder und deren Förderung umso wichtiger. Die Zahl der Nichtschwimmer ist bedingt durch die Pandemie angestiegen und kann nur zügig abgearbeitet werden, wenn genüg Schwimmbäder zur Verfügung stehen. Im Sinne der Schwimmsicherheit geht dieses Thema uns alle an.“

René M. Rimbach, Präsident des Deutsche Lebens-Rettungs-Gesellschaft Landesverband Thüringen e.V.

Über uns

Das Aktionsbündnis „Thüringer Bäder in Not“ vereint aktuell mehr als 30 Betreiber kommunaler Hallenbäder in Thüringen. Es wurde auf Initiative des Thüringer Heilbäderverband e.V. und des Arbeitskreises Thüringer Bäder, sowie durch die Kyffhäusertherme Bad Frankenhausen, das TABBS Sport- und Gesundheitsbad Bad Tabarz, die SWE Bäder GmbH, die Gothaer Bäder GmbH, die Jenaer Bäder und Freizeit GmbH, die Thüringentherme Mühlhausen, das Badehaus Nordhausen und die Stadtwerke Schmölln GmbH/Stadt Schmölln ins Leben gerufen.

Die beteiligten Bäder bzw. Organisationen:

  • Arbeitskreis Thüringer Bäder
  • Ardesia Therme Bad Lobenstein, KGL Kurgesellschaft Bad Lobenstein mbH
  • Arnstädter Sport- und Freizeitbad, Bäder- und Beteiligungsverwaltung Arnstadt
  • Badehaus Nordhausen GmbH
  • Bäderkomplex Greiz, GFD GmbH Greiz
  • Energie- und Wasserversorgung Altenburg GmbH
  • Friederikentherme, KTL Kur & Tourismus Bad Langensalza
  • Gothaer Bäder GmbH
  • Hallenbad Dingelstädt, Stadt Dingelstädt
  • Hofwiesenbad Gera, Elstertal Infraprojekt GmbH
  • Inselsbergbad Brotterode, Stadt Brotterode-Trusetal
  • Jenaer Bäder & Freizeit GmbH
  • Kyffhäusertherme, Kur & Tourismus GmbH Bad Frankenhausen
  • Leinebad, Sport und Freizeit Leinefelde-Worbis GmbH
  • Pößnecker Bäder, Stadtmarketing Pößneck GmbH
  • SAALEMAXX Freizeit- und Erlebnisbad Rudolstadt GmbH
  • Schwanseebad Weimar, Stadtwirtschaft Weimar GmbH
  • Schwimmhalle am Rennsteig, Neuhaus am Rennweg
  • Schwimmhalle Apolda, Apoldaer Beteiligungsgesellschaft mbH
  • Schwimmhalle Dorndorf, Gemeinde Krayenberg
  • Schwimmhalle Ilmenau, Stadtverwaltung Ilmenau, Abt. Freizeitbetriebe
  • Schwimmhalle Saalfeld, Stadtverwaltung Saalfeld
  • Solewelt, Kur- und Touristikunternehmen Bad Salzungen
  • Sonnebad Sonneberg, Stadtwerke Sonneberg GmbH
  • Sport- und Freizeitbad Hildburghausen, Stadtverwaltung Hildburghausen
  • Sportbad Eisenach GmbH
  • Stadtwerke Sömmerda GmbH Bäderbetrieb
  • SWE Stadtwerke Erfurt Bäder GmbH
  • TABBS Sport- und Gesundheitsbad, Bad Tabarz
  • Tatami Schmölln, Stadtwerke Schmölln GmbH
  • Thüringentherme Mühlhausen, Wirtschaftsbetriebe Mühlhausen GmbH
  • Thüringer Heilbäderverband e.V.
  • VITALPARK Heilbad Heiligenstadt, Kur- und Tourismusgesellschaft Heilbad Heiligenstadt